Hugo von Hofmannsthal - Terzinen Über Vergänglichkeit - Erste Terzine

Hugo von Hofmannsthal - Terzinen Über Vergänglichkeit - Erste Terzine

Noch spür ich ihren Atem auf den Wangen: br Wie kann das sein, dass diese nahen Tage br Fort sind, für immer fort, und ganz vergangen? br Dies ist ein Ding, das keiner voll aussinnt, br Und viel zu grauenvoll, als dass man klage: br Dass alles gleitet und vorüberrinnt br Und dass mein eignes Ich, durch nichts gehemmt, br Herüberglitt aus einem kleinen Kind br Mir wie ein Hund unheimlich stumm und fremd. br Dann: dass ich auch vor hundert Jahren war br Und meine Ahnen, die im Totenhemd, br Mit mir verwandt sind wie mein eignes Haar, br So eins mit mir als wie mein eignes Haar.


User: PoemHunter.com

Views: 24

Uploaded: 2014-11-10

Duration: 01:00

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